Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG)

Das BEHG im Video einfach erklärt:

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Was ist das BEHG?

BEHG ist die Abkürzung für Brennstoffemissionshandelsgesetz. Es ist ein Gesetz über einen nationalen Zertifikate-Handel für Brennstoffemissionen. Zweck dieses Gesetzes ist es, Primärenergien wie Öl, Benzin und Erdgas aus den Bereichen Verkehr und Gebäude einen CO2-abhängigen Preis zu geben, um so die Brennstoffe CO2-spezifisch zu verteuern.

Verändert sich mein Erdgastarif durch das BEHG?

Die Erdgaspreise unterliegen verschiedenen äußeren Einflüssen. Viele davon kann die EVL nicht beeinflussen wie z.B. das BEHG. Aufgrund dieses Gesetzes entstehen zusätzliche Kosten, die wir an den Endverbraucher weitergeben. Alle Kundinnen und Kunden, die davon betroffen sind, werden von uns persönlich angeschrieben.

Was bedeutet das BEHG für den Endverbraucher?

Durch das BEHG wird für den Endverbraucher das Erdgas teurer.

Eine Beispielrechnung:
Ein unsaniertes Haus mit 120 Quadratmetern Wohnfläche benötigt bei einer normalen Bauweise bspw. jährlich rund 23.000 kWh Erdgas für Heizung und Warmwasser. Dieser Verbrauch verursacht im Durchschnitt ca. 4,6 Tonnen CO2 pro Jahr. Somit fallen für diesen Haushalt im Jahr 2021 zusätzliche Kosten in Höhe von 125 Euro an.

Was ist das Ziel des BEHG?

Das BEHG soll dazu beitragen, Emissionen zu reduzieren und die gesetzten Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen. Die Bundesregierung etabliert hierzu ab 2021 das nationale Emissionshandelssystem. Unternehmen, die fossile Rohstoffe verkaufen wollen, müssen für jede Tonne CO2, die durch die Nutzung in Verkehr und Wärme verursacht wird, Emissionszertifikate erwerben. Ohne den Erwerb von diesen Emissionsrechten, ist ein Handel mit fossilen Rohstoffen bald nicht mehr möglich. Diese Unternehmen werden die dadurch entstehenden Mehrkosten mit den Preisen für Heizöl, Erdgas, Benzin und Diesel an die Verbraucher*innen weitergeben.

Wer ist vom BEHG betroffen?

Laut Gesetzgeber sind über 4.000 Unternehmen betroffen, darunter alle Energieversorger mit Energievertrieb wie die EVL.
Diese Unternehmen müssen einen Überwachungsplan und einen Emissionsbericht beim Umweltbundesamt einreichen und auf Basis der jährlich ermittelten Emissionen für jede Tonne CO2 entsprechende Zertifikate erwerben. Mit den daraus erzielten Einnahmen sollen wiederum weitere öffentliche und private Klimaschutzmaßnahmen gefördert oder Bürger*innen an anderer Stelle finanziell entlastet werden.

Wann tritt das BEHG in Kraft?

Das BEHG tritt ab 2021 in Kraft. In den ersten fünf Jahren (2021-2026) funktioniert das Emissionshandelssystem mit einem Festpreis.

Wie hoch ist der Festpreis des Emissionshandelssystems?

Das nationale Emissionshandelssystem startet 2021 mit einem Festpreissystem. Das heißt, der Preis pro Tonne CO2 ist fix und von der Politik festgelegt. Dabei werden Zertifikate an die Unternehmen, die Heiz- und Kraftstoffe in Verkehr bringen, verkauft. Bund und Länder haben sich darauf geeinigt, den CO2-Preis ab Januar 2021 auf zunächst 25 Euro pro Tonne festzulegen. Bis zum Jahr 2025 steigt der Preis dann schrittweise auf bis zu 55 Euro an. Für das Jahr 2026 soll ein Preis von mindestens 55 Euro und höchstens 65 Euro gelten.

Tipps zur Einsparung von CO2

Mit diesen Tipps können Sie Ihren Erdgasverbrauch reduzieren und somit sowohl Energiekosten als auch CO2-Kosten sparen.

Wärmeverluste vermeiden
Wer Nachts die Rollläden und Vorhänge schließt, kann Wärmeverluste durch die Fenster vermeiden. Mit gedämmten Heizkörpernischen können zudem bis zu 4% Heizkosten eingespart werden.

Heizkörper frei lassen
Heizkörper sollten nicht durch bspw. Verkleidungen zugebaut werden, denn dann kann sich die Wärme im Raum nicht richtig ausbreiten. Ebenso können lange Vorhänge, ungünstig platzierte Möbel und Handtücher, die über dem Heizkörper trocknen bis zu 20% Wärme schlucken.

Richtig heizen
Wer die Raumtemperatur um 1°C senkt, kann bis zu 6% Heizkosten sparen.

Dämmung ist wichtig
Sitzt die Heizung in ungenutzten Räumen wie z.B. im Heizungskeller, müssen Heizkessel, Warmwasserbereiter sowie Heizungs- und Warmwasserrohre gedämmt sein. Schließlich soll ja die Wohnung und nicht der Keller warm werden. Rohren können kostengünstig selbst gedämmt werden.

Regelmäßige Wartung
Die regelmäßige Wartung der Heizung ist wichtig, denn eine gut funktionierende Heizung kann bis zu 4 % Energiekosten einsparen. Gleichzeitig wird durch die Wartung die Betriebssicherheit erhöht. Auch das Reinigen der Heizkörper zu Beginn der Heizsaison spart Geld.

Moderne Heizungsregelung
In den Wohnräumen genügt nachts eine Temperatur von 16°C bis 18°C, das spart zwischen 20% bis 30% Energie. Mit der Funktion "Nachtabsenkung" der Heizungsregelung kann die Temperatur somit auch geregelt werden, wenn man längere Zeit nicht zu Hause ist.

Moderne Heiztechnik
Moderne Niedertemperatur- oder Brennwertkessel benötigen bis zu 40% weniger Energie. Wer dabei auf Erdgas setzt, trägt auch zur Umweltentlastung bei, da Erdgas-Heizkessel in der Regel schadstoffärmer arbeiten.

Geld nicht verheizen
Für ein gesundes Raumklima ist Frischluft enorm wichtig. Gekippte Fenster sorgen dabei jedoch nur für hohe Heizkosten. Ein dauerhaft gekipptes Fenster kann Energiekosten von bis zu 200 Euro im Jahr verursachen.

Richtiges Lüften
In der Heizperiode sollte vier Mal täglich für etwa fünf Minuten per Stoßlüftung gelüftet werden, d.h. bei ganz geöffneten Fenstern. Nach dem Duschen und Kochen sollte zusätzlich kurz gelüftet werden. Während des Lüftens müssen die Thermostatventile an den Heizkörpern abgedreht werden.