Stilllegung Erdgasnetze:Fragen & Antworten

Hintergrund der FAQs
Ein aktueller BILD-Artikel vom 24.10.2025 „Jede fünfte Stadt will Gasnetz stilllegen“ sorgt für Diskussionen. Viele Bürger:innen fragen sich, was das für ihre eigene Versorgung bedeutet. Die Energieversorgung Limburg GmbH nimmt dies zum Anlass, um die aktuelle Situation einzuordnen und die eigenen Pläne transparent darzulegen.
(Quelle: Thüga AG)

Nein. Es gibt aktuell keine Pläne zur Stilllegung unseres Gasnetzes. Wir halten am Grundsatz fest: Versorgungssicherheit hat oberste Priorität. Jede Veränderung erfolgt auf Basis der kommunalen Wärmeplanung und wird sorgfältig vorbereitet. Richtig ist: Zukünftig wird die Wärmeversorgung klimafreundlicher – entweder durch Strom, Wärmenetze oder grüne Gase. Alle Veränderungen werden rechtzeitig kommuniziert.

Gas bleibt wichtig – aber es wird grüner. Die Zukunft liegt in klimaneutralen Gasen wie bspw. Biomethan, synthetischem Methan und Wasserstoff. Das bestehende Gasnetz kann und soll für diese Energieträger genutzt werden.

Solche Schlagzeilen greifen zu kurz. Aktuell werden in Deutschland rund die Hälfte aller Wohnungen mit Gas beheizt, und die Gasinfrastruktur spielt nach wie vor eine zentrale Rolle in der Energieversorgung. Gleichzeitig gibt es langfristige Pläne, den Einsatz von fossilen Brennstoffen wie Erdgas zu reduzieren, um die Klimaziele zu erreichen. Diese Pläne umfassen auch Überlegungen, Gasnetze in einigen Regionen stillzulegen, vor allem dort, wo klimafreundliche Alternativen verfügbar und wirtschaftlich sinnvoll sind.

Nein. 2024 gab es erste Presseberichte zu geplanten Gasnetzstillegungen, z.B. aus Augsburg und Mannheim. So hat im November 2024 der Netzbetreiber MVV Netze aus Mannheim angekündigt, sich im Stadtgebiet Mannheim bis 2035 aus dem Erdgasnetz für Haushalte und Gewerbe zurückzuziehen – beginnend in Straßen mit doppelter Wärmeversorgung über Gas und Fernwärme.

Wichtig zu wissen: Bislang wurde in Deutschland noch kein Gasnetz tatsächlich stillgelegt. Falls es in Zukunft zu Stilllegungen kommen sollte, werden betroffene Haushalte frühzeitig und mit ausreichend Vorlauf informiert. Zudem werden Alternativen angeboten, um eine sichere und zuverlässige Energieversorgung sicherzustellen.

Wir setzen auf einen Mix aus Technologien:
– Ausbau der Fern- und Nahwärme
– Einsatz von Wärmepumpen und Quartierslösungen
– Einsatz von Solarthermie und Geothermie
– Einsatz von biogenen Energieträgern, wie bspw. Biogas oder Biomasse
– Nutzung von Abwärme aus Industrie, Gewerbe und Abwasser
Grundsätzlich ist ein sinnvoller Einsatz der jeweiligen Technologie abhängig vom jeweiligen Projekt und den gebietsspezifischen Gegebenheiten.

Niemand muss sich Sorgen machen. Alle bestehenden Anschlüsse bleiben betriebsbereit. Änderungen werden langfristig angekündigt.

Wir betreiben unsere Gasnetze so lange, wie unsere Kundinnen und Kunden Gas beziehen möchten und der Gesetzgeber dies zulässt. Sobald grüne Gase in ausreichender Menge verfügbar sind, werden wir unsere Netze schrittweise darauf umstellen. Kundinnen und Kunden informieren wir frühzeitig und transparent über jede Veränderung.

Die kommunale Wärmeplanung ist unser Kompass für die Wärmewende. Sie zeigt auf, wo künftig Fernwärme, Wärmepumpen oder grüne Gase am sinnvollsten sind. Erst auf dieser Grundlage werden Entscheidungen getroffen – faktenbasiert, abgestimmt und mit Blick auf das ganze Stadtgebiet.

Sehr wichtig. Damit grüne Gase in ausreichender Menge zur Verfügung stehen, brauchen wir klare gesetzliche Rahmenbedingungen und Investitionssicherheit. Nur so kann der Umstieg in den Verteilnetzen gelingen.

Das hängt von vielen Faktoren ab – von den globalen Märkten, der CO2-Bepreisung und der Verfügbarkeit klimaneutraler Gase. Unser Ziel ist, dass klimafreundliches Heizen auch bezahlbar bleibt. Dafür setzen wir auf Technologieoffenheit und eine schrittweise Transformation.